Offener Brief an die Teileigentümer*innen des Mehringdamm 67, insbesondere an die Geschäftsführung der K&M Conceptwert AG als Antragstellerin des Zwangsversteigerungsverfahrens!
(Eine längere Version ist per Post an die gewerblichen Teileigentümer*innen in der 8. KW gegangen, worauf es keine Antwort gab)
Wir, die hier lebenden Mieter*innen, fordern Sie hiermit erneut und nun auch öffentlich auf, den Antrag auf Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung der Eigentümergemeinschaft (30 K 32/17) beim Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg zurückzuziehen.
Es ist dafür noch nicht zu spät!
Wir und vor allem Sie wissen genau, dass eine Versteigerung des Hauses in einem Höchstbieterverfahren sehr wahrscheinlich bis unausweichlich dazu führen wird, dass aus rein renditetechnischen Gründen entweder die Mieten drastisch steigen müssen, etwa durch Modernisierungsmaßnahmen und der damit für immer auf die Mieten aufgeschlagene Modernisierungsumlage (zurzeit 11 %, demnächst evtl. "nur" 8 %), oder die Aufteilung in Einzeleigentumswohnungen und deren Verkauf erfolgen muss.
Und das heißt vereinfacht: wir werden durch die von Ihnen beantragte Versteigerung unweigerlich einem Mietsteigerungsdruck ausgesetzt und dadurch mittelfristig verdrängt werden. Wie bereits in zahllosen Häusern in Berlin.
Aber WIR leben hier, WIR haben hier unsere Lebensmittelpunkte, WIR haben unsere Partnerschaften und/oder Familien hier gegründet, Freundschaften im Kiez aufgebaut und zumindest im Kleinen den Kiez mitgeprägt. Und WIR kennen das Haus und seine vielen kleinen Geheimnisse sehr gut.
Wussten Sie zum Beispiel, dass das Vorderhaus deutlich spürbar vibriert, ja fast wackelt, wenn LKW's vom Platz der Luftbrücke gen Gneisenaustraße donnern?
Wir fordern Sie darum erneut und öffentlich auf, die Zwangsversteigerung zurückzuziehen und sich mit uns Mieter*innen, also den hier lebenden Menschen, an einen Tisch zu setzen um eine für alle akzeptable Lösung zu finden!
Sie können uns jederzeit über die angegebenen E-Mail-Adressen kontaktieren!